Gleich zu Anfang der ehrliche Lebenslauf für alle meine Schüler, die nicht wissen was Sie mit diesem Instrument eigentlich machen sollen, mittags lieber Fußball spielen und glauben 15min üben pro Tag würde reichen - für die ich aber volles Verständniss habe.

Ich wurde am 21.10.1968 in Frankenthal geboren. Da meine beiden Onkel Gregor ( Trompete ) und Egon ( Posaune bei NDR-Bigband ) Christmann Profimusiker waren verschleppte mich meine Mama im Alter von 12 Jahren in die städtische Musikschule Frankenthal, wo man mich fragte was ich denn für ein Instrument lernen möchte.

Da ich eigentlich keine Lust hatte, mit meinem BMX-Rad und Karate bereits völlig ausgelastet war und außerdem gar nicht wußte was es denn für Instrumente gibt antwortete ich: "Trompete". Der Musikschulleiter erklärte daraufhin, daß Posaune aber viel besser wäre, also spielte ich eben Posaune. Ich wußte ja sowieso nicht was das ist.

Kurz darauf mußte ich in allen Musikschulensembles ( Blasorchester, Blechbläserrquintett, Sinfonieorchester ) mitspielen, weil halt außer mir kaum jemand so blöd war Posaune zu lernen. Die Stadtkapelle nahm mich auch relativ flott unter Beschlag. Mein "gesellschaftliches Ansehen" in der "klassischen Blechblasgemeinde" war hoch, meine Motivation aber niedrig. Aus Angst ausgelacht zu werden übte ich aber trotzdem meine Bindeübungen, klassischen Etüden und die Stücke der ganzen Ensembles mindestens eine Stunde am Tag.

Daß ich mit dem Posaunespielen wieder aufhören wollte war meinem Papa ziemlich wurscht, den er hatte mir für viel Geld eine sehr gute Posaune (King4B mit Goldmessingbecher) gekauft. Mir hingegen war die Posaune ziemlich wurscht und deswegen hinterfragte ich die Aussagen meiner größtenteils pädagogigfreien Lehrer nicht sondern übte eben genau das was die mir sagten und sonst auch nix. Komischerweise wurde ich dadurch sogar ungewollt besser und plötzlich machte mir deswegen das Posaunespielen sogar Spaß.

Übrigens hatte ich in dieser Zeit ´nen ganzen Haufen Lehrer (was für einen 12- bis 16jährigen nicht der Bringer ist) die aus heutiger Sicht eigentlich eher Scheiße waren. Die Guten möchte ich mal namentlich erwähnen. Es waren Dieter Schmitt und Paul Schütt.

 

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